Schwendinger (Familienname)

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Herkunft und Bedeutung

Nachfolgend die Wortbedeutungen der enthaltenen Namensbestandteile - Schwend(e)-inger:

  • Definition gemäß Duden<ref>Quellenangabe: Auszug aus Munzinger Online/Duden − Das große Wörterbuch der deutschen Sprache, 4. Auflage, CD-ROM, Bibliographisches Institut GmbH, Berlin, 2012. (abgerufen von Stadtbücherei Frankfurt am 26.10.2016)</ref> für:
    • Schwen|de, die; -, -n [mittelhochdeutsch swende, althochdeutsch swendi = Rodung, zu mittelhochdeutsch swenden, althochdeutsch swenten = schwinden machen, Veranlassungswort zu schwinden]: durch Brandrodung urbar gemachtes Stück Land.
    • Schwend|wirt|schaft, die (Völkerkunde): Ackerbau mit häufig wechselnden, durch Brandrodung immer wieder neu geschaffenen Anbauflächen.
  • Bedeutung des Suffix -inger: Im Zuge der Familiennamenbildung kann es vorkommen, dass Familiennamen auf -inger nicht in allen Fällen als Ableitung mit dem Suffix -er zu einem Ort auf -ing zu erklären sind (in diesem Fall wäre Bachinger nur als Herkunftsname zu einem Ort Baching zu deuten), sondern unter Verwendung von -inger direkt aus Appellativen gebildet werden. Bachinger kann demnach auch mit -inger für jemanden stehen, der an einem Bach siedelte.<ref>Vgl. FamOs: Familiennamen Österreichs, Endungen und Elemente der Namenbildung, http://hw.oeaw.ac.at/famos bzw. http://hw.oeaw.ac.at/nl/nl_div/Endungen.htm, Abruf 30.01.2023</ref>

Demzufolge liegt es nahe, dass sich der Familienname von der Tätigkeit/der Art des betriebenen Ackerbaus bzw. der Ansässigkeit der Familien an einem nach der Tätigkeit benannten Ort ableitet.

Mit "Schwend" beginnende Ortsbezeichnungen:

  • GOV:
  • Schwende (Dornbirn)<ref>Vorlage:Wikipedia-Link</ref>: "Schwende ist eine zwischen etwa 750 m ü. A. und 1100 m ü. A. liegende, in einem leichten Bogen von Norden nach Westen abfallende Parzelle mit historischen Wurzeln bis ins Mittelalter auf dem Gemeindegebiet von Dornbirn."
  • Einträge im Lexikon Dornbirn:<ref>Vgl. Lexikon Dornbirn > Straßen, Bauten und Umwelt > Straßen, https://lexikon.dornbirn.at/startseite/strassen-bauten-und-umwelt/strassen/, Abruf 31.01.2023; dort Literatur-Verweis auf: Beiträge zur Stadtkunde Dornbirner Schriften 41 Dornbirner Straßennamen Dornbirn, 2012, Autor: Christian Tumler</ref>
    • Schwendebach, III.: Die schon 1418 erwähnte Bergparzelle „Schwendebach“ mit ihrem 1875 gebauten Kirchlein liegt an der Straße von „Watzenegg“ zur „Schwende-Alpe“ und zum Weiler „Schauner“. Unter „schwenden“ verstand man in der Regel das Roden durch Abbrennen der Bäume und Sträucher, um so neues Weidegebiet zu gewinnen. KALB 1984, 21; PEER 2009b, 106 ff.
    • Schwendebühel, III.: Die Villensiedlung oberhalb von „Watzenegg“ in Richtung zum Alpgebiet der „Schwende“ erhielt 1974 den Namen „Schwendebühel“. STR 6.5.1974, 16. 2. d

Die Ortslagen passen weitgehend zum gehäuften Vorkommen des Namens im Raum Bayern, Österreich und Schweiz.

Varianten des Namens

Die Schreibung des Familiennamens ist in der Regel einheitlich Schwendinger. Abhängig von der Region wird Schwendinger teilweise phonetisch auch mal als Schwenninger<ref>Verbreitung von Schwenninger in Deutschland im Raum Baden-Württemberg gemäß https://geogen.stoepel.net/?q=schwenninger, Abruf 31.01.2023</ref> verstanden - ohne jedoch mit diesem Namen im Zusammenhang zu stehen.

Im Deutschen Familienatlas (DFA)<ref>Vgl. Index (Bände 1-6), http://www.namenforschung.net/dfa/downloads/, Stand 2005, Abruf 30.01.2023.</ref> ist der Name Schwendinger nicht verzeichnet.
Dort sind lediglich folgende Namen zu finden, die mit "Schwend" beginnen:

  • Schwend IV: 323-325, 330
  • Schwende IV: 323-325, 330
  • Schwendel IV: 325
  • Schwendele IV: 325
  • Schwendemann IV: 323-325, 330
  • Schwendenmann IV: 323-325, 330
  • Schwender IV: 320-323, 329
  • Schwendi IV: 325
  • Schwendl IV: 325
  • Schwendler IV: 323
  • Schwendner IV: 320-323, 329
  • Schwendt IV: 323-325, 330

Die Namen sind vermutlich keine Varianten von Schwendinger sondern eigenständige Familiennamen, denen nur die Verwandtschaft in der Wortbedeutung des ersten Namensbestandteils gemein ist.

Zu weiteren historisch belegten Schreibungen des Namens sei hier noch auf den Eintrag zum Personennamen im Lexikon Dornbirn<ref>Dornbirner Personennamen "Schwendinger", https://lexikon.dornbirn.at/startseite/personen/dornbirner-personennamen/s-v/schwendinger/, Abruf 29.01.2023. Auch zu finden in: DORNBIRNER SCHRIFTEN - Beiträge zur Stadtkunde Nr. 38, Dornbirn 2010; Beitrag von Franz Kalb: "Die Dornbirner Personen-Namen", S. 55f.</ref> verwiesen:

(Schwänningar) Sebastian S. ist zwischen 1585 und 1613 in Dornbirn sesshaft geworden. Als Heimat wird das Lechtal angegeben, und jedenfalls ist es eine Walser Familie. Erster Wohnsitz war das hintere „Loch“ vor dem Rappenloch und dem Narrenloch. Unter dem Sebastian ist jener S. zu erkennen, der im Original des Familienbuches fehlt, in Abschriften aber unter „Anton“ mit der Ehegattin Barbara oder Agatha Rünzler aufscheint. Johann wird als Beckenhans bezeichnet, Mathias, der wohl wie Johann ein Sohn des Einwanderers war, trägt die Bezeichnung Beckenmann, was schon als Wohnsitz zu werten ist. Die Familie hat sich schon im 17. Jh. stark und über ganz Dornbirn verbreitet und wird auch heute nur von der etwa zur gleichen Zeit aufgetauchten Familie Wohlgenannt übertroffen. Johannes (1829) war Pfarrer in Fußach, der gleichnamige Johannes (1895) wurde Franziskaner. Fünf Klosterschwestern stellte die Familie: Magdalena (1870), Maria (1897), Rosa (1901), Lydia (1906) und Martha (1911).

Geographische Verteilung

Relativ Absolut
<lastname-map size="200">Schwendinger</lastname-map> <lastname-map size="200" mode="abs">Schwendinger</lastname-map>

Bekannte Namensträger

Sonstige Personen

Literaturhinweise

Daten aus FOKO

<foko-name>Schwendinger</foko-name>

Metasuche

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Weblinks

Familienforscher

Einzelnachweise

<references />